Natürliche Steinbilder im Nationalmuseum Taiwans

Museum EmpfangDas Nationalmuseum Taiwans beherbergt eine einzigartige Sammlung von gerahmten Steinbildern, die die besondere tektonische Entstehung und Beschaffenheit Taiwans wiederspiegeln. Warum diese von der Natur geschaffenen Steinbilder vom Museum auch als eine Hommage an alte chinesische Malerei betrachtet werden, erfahren Sie in unserem exklusiven Beitrag.

Das Nationalmuseum Taiwan – nicht zu verwechseln mit dem Reichspalastmuseum

Das Nationalmuseum darf nicht mit dem wesentlich berühmteren Nationalen Palastmuseum, ebenfalls in der Hautpstadt Taipeh, verwechselt werden (vor Jahren hatten wir hier im Blog Beiträge zur Chinesischen Kunst der Bildmontage). Letzteres beherbergt die bedeutende Sammlung des Reichspalastmuseums des chinesischen Kaiserreichs, welches gegen Ende des chinesischen Bürgerkrieges von der fliehenden Kuomintang-Regierung vor den brandschatzenden Kommunisten auf die Insel gerettet wurde. Das Nationalmuseum Taiwans hingegen befasst sich weniger mit der Kunstgeschichte Chinas als vielmehr mit geographischen, kulturellen und ökonomischen Gegebenheiten und Ursprüngen des kleinen Inselstaates östlich vom chinesischen Festland. Es wurde 1909 von der japanischen Kolonialmacht gegründet und befasst sich ausschließlich mit Taiwan. Für unseren Kunst-und Rahmenblog sind insbesondere die markanten Steinbilder von Interesse, die an alte chinesische Landschaftsmalerei erinnern.

Taiwan National Museum

Das Nationalmuseum Taiwan – ein herausragendes Beispiel klassizistischer Bauweise im subtropischen Taipeh aus dem frühen 20. Jahrhundert

Eine einzigartige geologische Beschaffenheit führte zu den Steinbildern

Taiwan ist vor Jahrmillionen zwischen der Philippinischen Seeplatte und der Eurasischen Platte mit Erhebungen von bis zu 4000 Metern und zahlreichen vorgelagerten Inseln geschaffen worden. Komplexe geologische Prozesse haben seitdem Felsformationen hervorgebracht, die Gold, Kupfer, Edelsteine, Jade, Mangan und weitere farbige Steinsorten mehr enthalten. Erst in den letzten Jahren und Jahrzehnten wurden die verschiedensten mineralhaltigen Gesteinsarten klassifiziert und heute zum Teil abgebaut, oft für die kunsthandwerkliche Weiterverwertung. In einer Sonderausstellung bringt das Museum der Öffentlichkeit nun dieses Phänomen mit Informationen, geschliffenen Steinen und originellen Steinbilderlandschaften in Rahmen zum Ausdruck.

Eine Gesteinsplatte die sofort an antike chinesische Landschaftsmalerei erinnert

Widerhall alter chinesischer Landschaftsmalerei auf Steinbildern im Nationalmuseum Taiwan

Ungezwungen und ohne groß nachzudenken hat die Natur Stifte zur Hand genommen und mit Leichtigkeit Bilder auf diese Felsen gezeichnet. Das Ergebnis ähnelt alter chinesischer Landschaftsmalerei, die im antiken China mit Tusche und freier Hand gezeichnet worden. Schaut man mit etwas Bedacht auf diese Steinbilder, zeichnen sich mystische Landschaften ab, die die Natur selbst mit Tusche und Farbe gemalt zu haben scheint. Die fein herausgeschliffenen Steinbilder erinnern stark an antike chinesische Bilder und spiegeln somit eine Haltung dieser alten Malschule wieder, die sich ungezwungen nicht an feste Formen und künstlerische Konventionen klammerte. Sie „spiegeln Gefühle wieder, die tief in vielen von uns sitzen und unsere Sehnsucht nach Romantik und Freiheitsliebe ausdrücken“, wie es im Begleittext zur Ausstellung im Nationalmuseum Taiwan heißt.

Bilder auf Steinplatten aus Taiwans Gebirgen

Weißmarmorbild im Nationalmuseum Taiwans

Steinplatten in Rundrahmen im Nationalmuseum Taiwans

Steinplattenfantasie mit Hintergrundbeleuchtung im Rahmen

Rollenbild auf Stein

Steinbild auf traditioneller Rolle im Objektrahmen

 

Lichtbilder auf Stein

Steinbilder von unten beleuchtet im Rahmen

 

Steinfantasie

Steinbildfantasie mit Doppelpassaprtout und Einlegeleiste unter Glas gerahmt

Wie gefallen Ihnen die Bilder? Würden Sie sich solch ein Bild in Ihrer eigenen vier Wände hängen? Gerne dürfen Sie die Kommentarfunktion für Ihre Eindrücke nutzen.

Kommentieren ist momentan nicht möglich.