Ein Bilderladen in Vietnam
In vielen Ländern Asiens haben Häuser oft eine schmale Front zur Straße hin und strecken sich dafür recht lange nach hinten. In Großstädten wachsen die Häuser zudem recht weit nach oben, was ihnen manchmal eine fast atemberaubende Gestalt verschafft, zumindest wenn die Häuser nicht inmitten anderer Reihenhäuser stehen. Unser Bilder- und Rahmenkollege in Hanoi beweist, dass man auch auf kleinstem Platz ein ansprechendes Ladenlokal beteiben kann. Doch man muss schon genau hinsehen, um zu erkennen, dass es sich dabei um ein Bildergeschäft handelt.
Alte Ladensteuer und Sonnenflucht
Ein Bilderladen in Vietnam, wie hier in Hanoi, der Hauptstadt des Landes, kommt wie die meisten anderen Läden des Landes mit sehr wenig Platz aus. Wie kann man in solchen schmalen Läden Waren wie Bilder und Bilderrahmen verkaufen, denkt man sich. Häuser in Vietnam sind oft extrem schmal, aber mehrstöckig. Hinter der schmalen Front strecken sich Häuser oft sehr lange nach hinten. Die Architektur der schmalen Häuser ist bereits Jahrhunderte alt und hatte ursprünglich mit der Ladensteuer zu tun, die in den mittelalterlichen Städten von der Größe der Ladenfront abhängig war. Da vietnamesische Städte schon immer sehr dicht gedrängt waren, sind auf diese Weise mehr Hausbesitzer in den Genuss eines Hauses an einer geschäftigen Straße gekommen. Doch stehen solche Häuser in Vietnam auch manchmal in Dörfern herum und ragen weit nach oben – scheinbar vergeblich auf die anderen Reihenhäuser wartend, und die Seiten der Häuser sind fensterlos. Hier geht es auch um Licht. Vietnamesen sind traditionell lichtscheu – braune Hautfarbe ist etwas für Bauern, Arbeiter oder Ausländer, nicht für Stadtbewohner. Schmale Reihenhäuser sind also praktisch, denn nur an der Fensterfront kommt Licht hinein. In den langgestreckten Häusern erhellen Neonlichter ein wenig die Räumlicheiten, aber man zieht kühles Licht dem grellen Sonnenlicht von draußen vor.
Bilderrahmengeschäft mit viel Licht
Bilder brauchen eine gute Ausleuchtung um zu wirken, das weiß man natürlich auch in Vietnam, deshalb muss der Bilderrahmenkollege sein schmales Ladengeschäft ordentlich beleuchten. Außerdem sind die Tage zwischen November und März in Vietnam eher dunkel, was bei Vietnamesen aber als sehr schönes Wetter empfunden wird. Einladend wirkt das „urige“ Bildergeschäft aber allemal.